Ein letzter Applaus
„Diese Minuten werden bleiben. Am Ende, bevor die Trauergemeinde hinauszieht in den heftigen Regen, erheben sich alle von ihren Stühlen zum Beifall. So verabschiedet sich die Stadt Frankfurt von dem Grafiker, Maler und Autor Ferry Ahrlé.“
aus: „Trauer um Ferry Ahrlé“ von Claus-Jürgen Göpfert, Frankfurter Rundschau vom 14.4.2018
Bewegende Trauerfeier für den Ausnahme-Künstler Ferry Ahrlé
Frankfurt am Main, 13. April 2018. Unter großer Anteilnahme von mehreren hundert Trauergästen aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik wurde Ferry Ahrlé (93 Jahre) am 13. April 2018 auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main beigesetzt. Trotz widrigster Umstände wie einem sintflutartigen Regenfall und flächendeckendem Verkehrs-Chaos ließen es sich Freunde und Wegbegleiter des Künstlers nicht nehmen, an der ergreifenden Abschiedsfeier in der Trauerhalle des Hauptfriedhofes teilzunehmen. Rund um den liebevoll mit bunten Frühlingsblumen dekorierten Sarg prangten unzählige Kränze und Gestecke. Feierlich eingerahmt von ausgewählten klassischen Musikstücken sprachen engste Freunde des Verstorbenen wie Prof. Claus Helmer (Direktor der Theater Fritz-Rémond und Die Komödie) und für den Lionsclub Frankfurt am Main am Leonhardsbrunn Prof. Dr. Rüdiger von Rosen (Vorstandsmitglied a.D. Dt. Aktieninstitut). Die Rede des wegen einer starken Erkältung stimmlich angeschlagenen, ehemaligen Frankfurter Kulturdezernenten Prof. Dr. h.c. Hilmar Hoffmann verlas Edda Rössler, Kunstagentin und langjährige Freundin des Verstorbenen. Viele unterschiedliche Blickwinkel zeigten Ferry Ahrlé als außergewöhnlichen Künstler, liebenswerten und humorvollen Menschen und guten Freund. Vor allem die persönlich gehaltene Ansprache des Pfarrers Georg Köhler, der eigens für die Trauerfeier seinen Urlaub in Thailand unterbrach, bewegte die Trauergemeinde. Immer wieder verwies er auf die große Lebensfreude und den Optimismus des Künstlers und seinem sowohl künstlerisch als auch privat erfülltem Leben.
Alle Redner würdigten zudem die wichtige Rolle seiner Ehefrau Sigrid Ahrlé, die ihm über 50 Jahre lang zur Seite stand, stets Inspiration und Kraft spendete. „Seine genialische Kunstfeder erschuf originäre Kunstwelten, unter deren Kuppel viele emotionalen Platz gefunden haben. Ferry und Sigi wurden ihr eigener, schöner Kontinent“, so Prof. Hilmar Hoffmann. Stellvertretend für die Trauernden fasste er zusammen: „Wir haben Dich nicht nur bewundert, wir alle, die hier um Dich trauern, haben Dich geliebt.“
Das umfassende künstlerische Œuvre geht nunmehr in den Besitz von Sigrid Ahrlé über. Weitere Ausstellungen, die die Vielseitigkeit der Werke von Ferry Ahrlé zeigen, sind in Planung.