Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Zum 100. Geburtstag von Ferry Ahrlé – Frankfurt erinnert an den vielseitigen Künstler

Ferry Ahrlé 2012 - Foto; privat
Ferry Ahrlé 2012 – Foto: privat

Frankfurt am Main, 13. Juni 2024 – Am 17. Juni 2024 hätte der Maler, Zeichner und Autor Ferry Ahrlé (1924 – 2018) seinen 100. Geburtstag gefeiert. In Berlin, Frankfurt und weit darüber hinaus wird sein außergewöhnliches künstlerisches Vermächtnis und seine lebenslange Hingabe an die Kunst in Erinnerung bleiben. In dem Kondolenzschreiben an die Witwe Sigrid Ahrlé bezeichnete ihn der jetzige Hessische Ministerpräsident Boris Rhein 2018 als „kreatives Genie und jemand, der die Menschen berührte.“ Ahrlés enger Freund, der Frankfurter Kulturdezernent Hilmar Hoffmann betonte: „Mit einem der bedeutendsten, weil fantasievollsten und ideensprudelnsten Künstler Frankfurts jahrzehntelang befreundet gewesen zu sein, erfüllt mich mit Stolz“.

Ahrlé, geboren 1924 in Frankfurt, hinterließ nicht nur als Künstler, sondern auch als ein Mann der Freundschaft und Kommunikation bleibende Eindrücke. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin Frankfurts, würdigte ihn als eine Schlüsselfigur, die maßgeblich zur kulturellen Strahlkraft der Stadt beitrug. Seine Werke sind an markanten Plätzen in Frankfurt und anderen Städten zu finden, darunter die großen Wandbilder in der U-Bahnstation an der Konstablerwache oder das Porträt des ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Walter Möller in der Wandelhalle des Römers.

Ferry Ahrlé und Hilmar Hoffmann im Filmmuseum Foto; Willi Klar
Ferry Ahrlé und Hilmar Hoffmann im Filmmuseum
Foto: Willi Klar

Berühmt sind seine Filmplakate zu Meisterwerken von Regisseuren wie Fellini, Bergman, Buñuel und Truffaut. 2022 überließ Sigrid Ahrlé den gesamten Plakatnachlass als Schenkung dem DFF – Deutsches Filmmuseum und Deutsches Filminstitut. Einige Plakate sind im Museum dauerhaft ausgestellt.

Auch als Porträtist machte sich der Künstler einen Namen und zeichnete bedeutende Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft, darunter Johannes Heesters, Yehudi Menuhin, Maria Schell und Willy Brandt. Ein breites Publikum erreichte Ahrlé mit eigenen originellen Fernsehserien, in denen er mitwirkte, die Drehbücher schrieb und Bildung mit Unterhaltung fantasievoll verband. Für seine TV-Serie „Sehr ähnlich, wer soll’s denn sein?“ erhielt er 1980 in New York den „Golden Award“ auf dem Internationalen Film- und Fernsehfestival.

Von 1962 bis 1965 lebte und arbeitete er in Paris. 1962 erhielt er den renommierten Prix Toulouse-Lautrec. Sein Schaffen als Chronist der Stadtlandschaften
erstreckte sich über Jahrzehnte, wobei er auch den Bau der Frankfurter U-Bahn in den 70er und 80er Jahren zeichnerisch festhielt.

In dieser Zeit entstanden zudem die Bilderzyklen u.a. „Signal und Schiene“, „Von Ikarus bis Überschall“ oder „Theater in Tusche“ und zu Werken von Goethe, Dostojewski und Ringelnatz. Ahrlé war ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, neuen Themen und Techniken.

Ein weiterer bedeutender Aspekt seines Schaffens war die Serie „Gemalte Musik“. In großformatigen Ölgemälden interpretierte Ahrlé musikalische Meisterwerke von Komponisten wie u.a. George Gershwin, Richard Strauss und Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Diese Werke zeigen seine Fähigkeit, die Essenz und den emotionalen Kern der Musik auf die Leinwand zu bringen. Eine starke Farbigkeit, wobei er auch mit monochroner Palette arbeitete, figurative Andeutungen und rhythmische Linien fangen den Kern des Musikstückes ein. Diese Bilder zählen zu den Höhepunkten seines Schaffens und werden weiterhin in Ausstellungen gezeigt.

Ahrlé war bekannt für seine kommunikative Art, sein bürgerschaftliches Engagement und die Fähigkeit, Menschen zu verbinden. Er versammelte oft Frankfurter Prominenz aus Kunst und Politik um große Tische, wo er mit seiner Kreativität und seinem Humor die Gesellschaft bereicherte. „Ein Tag ohne zu malen ist
ein verlorener“, war das Credo seines Lebens.

Darüber hinaus schrieb und illustrierte Ahrlé zahlreiche Bücher. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit der Ehren- und der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt, dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und dem Hessischen Verdienstorden.

Sigrid und Ferry Ahrlé - Foto: privat
Sigrid und Ferry Ahrlé – Foto: privat

Der Nachlass wird von seiner Witwe Sigrid Ahrlé verwaltet, die seine engste Vertraute und Mitarbeiterin war.

Lebenslauf Ferry Ahrlé

Einige Veröffentlichungen …

Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag - FNP vom 15.6.2024
Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag – FNP vom 15.6.2024 (pdf)

Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag – FNP vom 15.6.2024

Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag - hessenschau.de vom 17.6.2024
Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag – hessenschau.de vom 17.6.2024
Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag - hessenschau.de vom 17.6.2024
Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag – hessenschau.de vom 17.6.2024
Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag - Frankfurt Live vom 17.6.2024
Ferry Ahrlé zum 100. Geburtstag – Frankfurt Live vom 17.6.2024

Diskussion geschlossen.